TAG DES OFFENEN DENKMALS 2024

Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte

Die Wagnerei KRIEG in Bad Rotenfels ist das älteste und am Vollständigsten erhaltene Beispiel einer alten Wagnerei bundesweit (europaweit, weltweit?) – mit einer dokumentierten durchgehenden Familien- und Handwerkstradition von über 220 Jahren in derselben Familie auf demselben Gruundstück.

Am 8. September 2024 kann dies von 10 – 18 Uhr nachvollzogen werden.

MEHR unter
https://wagnerei.franzjoerg.de/category/tag-des-offenen-denkmals/
(LINK per drag&drop in die Browserzeile einfügen…)

1797 – 2019

Einer der letzten Wagner mit kompletter Werkstatt
(Eichenfachwerk, Lehmboden, die Maschinen aus der Zeit um den ersten Weltkrieg)

war

Heinrich Krieg
10.09.1919 – 02.05.2002
Eisenbahnstr. 26
76571 Gaggenau – Bad Rotenfels

Am 10.09.2019 wäre Heinrich Krieg 100 Jahre alt geworden.

 

Wagnerei Krieg, seit 1797 in Rotenfels

Heinrich Krieg an der Bandsäge beim Zusägen von Felgen

Zur Terminologie:
Die Berufsbezeichnung “Wagner” ist abgeleitet vom Wagenbau.
Das Kernprodukt des Wagners ist der Bau von Karren und Wagen – alles, was früher auf Holzrädern lief.
In anderen Gebieten ist dieser Begriff unbekannt. Dort wird eher die Berufsbezeichnung “Stellmacher” oder “Rademacher” verwendet. Auch diese beziehen sich auf Teilaspekte des Wagenbaus. Der “Rademacher” machte Räder und der “Stellmacher” das “Gestell”, den Teil eines Wagens, der eine Achse trägt.
Umgangssprachlich ist der Wagner oder Stellmacher der “Krummholz”.
Weil er als Handwerker mit Einzelproduktionen Hölzer nicht biegt, sondern diese “wie gewachsen” benutzt, ist die Holzauswahl bei gebogenen Endprodukten ein essentielles Merkmal seiner Arbeit.

Bei dieser Werkstatt in Bad Rotenfels handelt es sich wohl um das am vollständigsten erhaltene Ensemble einer alten Wagnerei mit kompletter Infrastruktur: Holzvorräte, Halbfertigprodukte (teilweise seit über 100 Jahren) im Trocknungsprozess und Fertigprodukte, Werkzeuge und Maschinen.
Das Werkstattgebäude selbst stammt aus dem Jahr 1898, enthält aber auch Werkzeuge aus den inzwischen über 220 Jahren der Geschichte dieser Wagnerei auf diesem Grundstück seit 1797.
Insofern dürfte die Wagnerei Krieg in Bad Rotenfels einzigartig sein.
Sie ist auch kein Museum im engeren Sinn, sondern ist am Originalstandort komplett erhalten und wird auch als komplette Werkstatt weiter erhalten und präsentiert. Ein geübter Wagner könnte darin sofort ein Wagenrad herstellen, weil das Ergebnis der etwa 10 Jahre dauernden Vorlaufzeit vorhanden ist: durchgetrocknete Nabenrohlinge, vorgespaltene und getrocknete Speichenrohlinge und durchgetrocknete Dielen für Felgen.
Die Werkstatt dokumentiert den Ausstattungszustand etwa um das Jahr 1950.

Zu besichtigen ist die Wagnerei immer am Tag des offenen Denkmals, also am 2. Sonntag im September, dem letzten Tag der Sommerferien in BW und auch sonst nach Vereinbarung über krieg@franzjoerg.de

Ich sammle alte Wagnerei-Produkte und Werkzeuge, aber auch Schmiedeartikel mit Bezug zum Wagenbau, z.B. alte Schlossschrauben mit Vierkantmuttern. Auch komplett verrostete und wurmstichige Hobel sind noch interessant, weil ich an den Messern interessiert bin. Außerdem sammle ich alles schriftliche Material: Ausbildungsbücher, Pläne, Bestellisten, etc. Da schriftliches Material nicht in der Werkstatt aufbewahrt wurde, sondern im Wohnhaus und da dies am 10.09.1944 beim Angriff der Alliierten auf das Benz-Werk in Gaggenau einen Bombenvolltreffer erhielt, verbrannte alles. Deshalb suche ich nach solchen alten Dokumenten.
Bei Interesse an einer Weitergabe bitte ich um Kontaktaufnahme über krieg@franzjoerg.de.
DANKE!

DIESE WAGNEREI IST EIN NICHT KOMMERZIELLES PROJEKT UND STELLT TROTZ DENKMALSCHUTZ EINE REIN PRIVATE INITIATIVE DAR.

Im WEB seit 20.01.2002 – Neukonzeption ab 2016

webmaster: Franzjörg Krieg, krieg@franzjoerg.de

copyright ausschließlich bei Franzjörg Krieg, soweit nicht anders ausgezeichnet
(z.B. bei Pressetexten)
Verwendung von Text- und Bildmaterial nur nach vorheriger Absprache mit dem webmaster