Wichtige Zeitmarken in der Geschichte der Wagnerei Krieg
1797 Gründung der Wagnerei Krieg in Rotenfels
20.11.1797 Heirat von Johann Franz Krieg und Elisabeth Volk
17.07.1798 Geburt des ersten Kindes Heinrich Krieg
28.04.1824 Tod des Johann Franz Krieg und Übernahme der Wagnerei durch seinen ältesten Sohn Heinrich
19.02.1827 Heirat von Heinrich Krieg und Genovefa Schottmüller
27.05.1845 Geburt des 9. und letzten Kindes Wilhlem
1861 Bau der Murgtalbahn an der Grundstücksgrenze
24.07.1870 Tod des Heinrich Krieg
09.01.1871 Heirat von Wilhelm Krieg und Agatha Greif
20.10.1878 Geburt des Heinrich als 5. von 9 Kindern
1898 Bau der Werkstatt
21.01.1907 Heirat des Heinrich Krieg sen. und Rosa Wipfel
1910 Elektrizitätswerk in Rotenfels – Verlegung der Leitungen und Bau der elektrischen Straßenbeleuchtung
07.01.1911 Tod des Wilhelm Krieg und Übernahme der Werkstatt durch seinen Sohn Heinrich sen.
1915 – 1920 Anschaffung der heute noch funktionsfähigen Maschinengeneration
1914 – 1918 Heinrich Krieg sen. als Soldat im WK I
10.09.1919 Geburt des Heinrich jun. als 7. von 8 Kindern
1942 – 1945 Heinrich Krieg jun. als Soldat im WK II
Rückkehr des Heinrich Krieg jun. aus der Gefangenschaft und Geschäftsanmeldung
November 1944 Tod des ältesten Sohnes Karl als Erbe der Wagnerei im WK II
17.04.1945 Tod des Heinrich Krieg sen.
12.08.1946 Heirat von Heinrich Krieg jun. und Anna Greif geb. Hornung
11.02.1948 Meisterprüfung des Heinrich Krieg
29.01.1948 Geburt des ersten Kindes (Franzjörg)
1950 Anlage der Bahnhofstraße auf ehemaligem Grund der Wagnerei Krieg und damit neue Adressierung des Grundstückes von ehemals Rathausstraße (Hinterhof) in Bahnhofstraße
1964 Bau des letzten kompletten Wagens (mit Gummibereifung)
1970 Eingemeindung zu Gaggenau und Umbenennung der Bahnhofstraße in Eisenbahnstraße
02.05.2002 Tod des Heinrich Krieg als letztem Wagner
14.11.2005 Listung der Wagnerei als Denkmal durch das Landesdenkmalamt
Die wechselvolle Ortsgeschichte ist auch in den verschiedenen Adressen des Grundstücks dokumentiert.
Vor 1930 hatte das Anwesen die Orts-Hausnummer 230
Werkstatt und Wohnhaus mit Durchfahrt zur späteren Rathausstraße etwa 1922.
Der Kleine links ist Heinrich Krieg, geb. 1919, daneben seine Schwester Agathe, geb. 1912 und der große Bruder Karl, geb. 1908.
Die beiden nach der Durchfahrt zu sehenden Gebäude in der Rathausstraße stehen heute noch: Links das “Altgeding” zum ehemaligen Anwesen des Fuhrmannes Riedinger, Rathausstr. 16, und rechts eine Ecke des Anwesens Fütterer, Rathausstr. 14, früher Lebensmittelgeschäft und Mosterei Fütterer, heute cap-Markt.
Das Vorderhaus mit der Nummer 230.
Ab 1930 bekam das Anwesen die Adresse
Rathausstr. 25
Diese wurde 1936 in Richthhofenstr. umbenannt.
Richthofenstr. 25
Ich habe allerdings auch die Adresse Schlageterstr. 68 dokumentiert.
Eine Postkarte aus dem Jahr 1938 zeigt die Lage des Grundstücks im Ortskern
Nach 1945 hatte das Hausgrundstück dann wieder die Adresse
Rathausstr. 25
Der Blick von Norden zeigt das Grundstück nach dem Bombenangriff vom 10.09.1944 wohl im Frühjahr 1945.
Als 1950 die enge Straßenführung zwischen Bahnhof und Kirchstr. weiter bis zur Rathausstr. ausgebaut wurde, erhielt das Grundstück eine neue Straßenanbindung und damit die neue Adresse
Bahnhofstr. 26
Das Foto von 1957 zeigt außer Heinrich Krieg mit einem neuen Wagen mit Gummibereifung die neue Bahnhofstraße, den neuen Vorgarten, das neue Haus rechts und noch den alten Bretterzaun zur Bahn mit Sandsteinpfosten.
Vier Jahre vorher: Heinrich Krieg 1953 mit Kuhgespann auf dem Trümmergrundstück zwischen Werkstatt und Rathausstraße. Das 1951 gebaute Haus ist schon als Rohbau bewohnt.
Die Eingemeindung nach Gaggenau 1970 führte dazu, dass wegen einer vorhandenen Bahnhofstr. in Gaggenau der Teilort Rotenfels seine Bahnhofstr. in Eisenbahnstr. umbenennen musste.
Eisenbahnstr. 26
Weitere Gliederungspunkte
- Veränderung des Ortsbildes im Ortskern um die Wagnerei (wird noch erstellt)
- Dazu: http://fotograf.franzjoerg.de/?p=2835
- Das heute noch existierende Wagnerei-Gebäude (wird noch erstellt)
Biologie einer kompletten Wagnerei
Das Faktum, dass bei einer Wagnerei, die über 200 Jahre lang durchgehend betrieben wurde, bzw. darüber hinaus noch als komplettes Ensemble erhalten blieb, immer Holz gelagert wurde, sorgt dafür, dass insbesondere Insekten, deren Lebenszyklus mit Holz in engem Zusammenhang steht, Zeit genug hatten, sich an dieser Stelle einzugewöhnen.
Auf der Nordseite der Werkstatt (Bahnseite) war schon immer – und bis heute noch – Holz gestapelt.
Auf dem linken Bild bohrt Heinrich Krieg jun. etwa 1935 mit dem Löffelbohrer ein Buchsenloch aus. Im großen Garten steht noch das Bienenhaus und danach kommt das Holzlager. Rechts im Bild sitzt der Holzstapel hinter dem gesägten Stammholz.
Auf dem rechten Bild stemmt der älteste Sohn Karl Krieg den inneren Rand eines Buchsenloches aus, beobachtet von Heinrich Krieg sen. Das gestapelte Holz hat das typische Format für die Befeuerung des Backofens.
An gleicher Stelle sitzt im Jahr 1953 ebenfalls ein Holzstapel
… und heute an derselben Stelle immer noch.
Das spektakulärste und für ein heutiges Ortszentrum dieser Größe wohl ungewöhnlichste Insekt ist der Hirschkäfer.
Ich konnte immer wieder Hirschkäfer auf meinem Grundstück entdecken, in den letzten Jahren allerdings fast nur Weibchen. Man kann annehmen, dass sie zur Eiablage den Ort wählen, an dem sie sich selbst entwickelten.
Hirschkäfer-Weibchen auf dem Grundstück am 20.06.2019
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